Um hier zu ankern und sich im Dorf frei bewegen zu dürfen, muss man beim Chief (Häuptling) vorstellig werden. Unser Dinghi ist ja betriebsbereit, jetzt müssen wir uns entsprechend anziehen. Beide müssen wir in einem Sulu (Tuch) erscheinen, das Tuch muss von der Hüfte bis über die Knie gehen. Die Schultern müssen bedeckt sein. Kein Hut und keine Sonnenbrillen sind erlaubt. Kein Rucksack, nur eine Tasche, die man auf einer Schulter umgehängt hat werden tolleriert.
Und ganz wichtig ist das Gastgeschenk. Eine Kava Wurzel. Diese stammt aus der Familie der Pfeffersträucher. Daraus wird ein Gebräu gemacht, dass eine leicht berauschende Wirkung hat bzw. den Mund taub machen soll.
Wir kommen ins Dorf, es ist sehr verschlafen. Mal sind da ein paar Einheimische, die uns weiterhelfen den Häuptling zu finden. Das Dorf hat knapp über 100 Einwohner, es sollte nicht so schwer sein ihn zu finden. Aber wie sich später herausstellt, ist der Chief vor 2 Monaten gestorben und jetzt wird noch immer diskutiert wer der Nachfolger sein soll. Es müssen alle nahen Verwandten mit dem Erbe einverstanden sein und das kann natürlich dauern.
Unser Häuptling in Spe kommt uns in normaler Kleidung entgegen. Wir begrüßen ihn mit „Bula“ und wir werden ins Haus gebeten. Schnell zieht er seine Sulu an. Ferry übergibt unser Gastgeschenk er bittet um Erlaubnis hier ankern zu dürfen. Der Mann muss im Schneidersitz sitzen und die Frauen müssen ihre Beine seitlich angewinkelt haben. Ferry bittet darum uns im Ort frei bewegen zu dürfen und zu fotografieren.
Des weiteren fragen wir ob wir in der Bay of Islands ankern dürfen. Wir erzählen ihm von unserer Reise und zum Glück bleibt uns hier die Kava Zeremonie erspart, dafür dürfen wir uns in ein Buch eintragen.
Nach einem kurzen Spaziergang durch den Ort geht es zurück aufs Schiff. Sind wir doch beide müde und brauchen wir noch ein wenig Schlaf.