Die letzten 3 Tage habe ich einen Tauchgang nach den anderen gemacht. Ferry hat mich mit Essen bei Laune gehalten. Ich wünschte Alrisha wäre um 2/3 kleiner und könnte ein besseres Antifouling vertragen. Aber gegen Kupfer ist sie einfach allergisch.
Inzwischen ist das ganze Unterwasserschiff von den Muscheln befreit, ihr Bauch wurde komplett gebürstet. Der Schwertkasten lebt noch immer. Wir hoffen wir kommen damit durch. Inzwischen sind ca. 6 kg Muscheln entsorgt und man findet sie noch immer zu Hauf im Schwertkasten. Unser Fisch und unser Seestern sind auch einfach nicht zu vertreiben. Auch schaut immer wieder mal eine Schildkröte oder eine dicke fette Brasse vorbei.
Unsere Strategie ist, das Schwert muss unten sein, dann ist am wenigsten vom Kasten sichtbar, es wird ein Pokerspiel. Das Ruder wird hoch geklappt.
Ich bin ziemlich sauer, denn uns wurde eine Reinigung des Unterwasserschiffes für die strengen Regeln von Galapagos von der Marina Puerto Amistad zugesagt. Erst als wir diese Zusage hatten, habe ich dem Projekt Galapagos zugestimmt. Ich hätte mir vorgestellt, dass Alrisha so aussieht wie sie es jetzt tut, denn dann hätte ich nur die Endreinigung durchführen müssen.
Ich kann nur sagen, wären wir direkt nach Galapagos gesegelt, wären wir auf jeden Fall raus geworfen worden, so denke ich haben wir eine kleine Chance den Test zu bestehen.
Neben den vielen mehr als anstrengenden Tauchgängen gibt es auch recht nette Erlebnisse.
In der ersten Nacht hatten wir ein Fischerboot längsseits. Gekocht wird am Boot mit Holzkohle, gegessen wird viel Reis und wenig Fisch. Geschlafen wird im offenen Boot, als Matratze müssen Kartons reichen. Im Korb liegen gerade mal 5 Fische, das ist keine große Ausbeute. Hier erlebt man die Armut hautnah.
Am anderen Tag kommt ein anderes Fischerboot zu uns und bittet um Wasser. Zu uns wandert ein leerer 20 Liter Kanister, zurück ein voller Wasserkanister. Haben wir doch gerade erst 40 Liter produziert.
Heute braucht man einen 17er Schlüssel, eigentlich benötigt man aber eine Nuss. Ferry borgt ihm seinen Ratschensatz. Als Gegenleistung hilft er Ferry mit dem Dinghi, das muss nämlich an Deck verstaut werden. Als Dank wollen sie gleich 3 Bier, es gibt aber nur eines.
Am Nachmittag kommt die Wasserschutzpolizei (Ferdinando und Carlos) wieder einmal vorbei. Ihr Bier und ihr Soda hatten sie ja schon. Jetzt wandert ein großes Stück Mahi Mahi zu uns. Welch Freude. Sie laden sich zum Essen um 19:00 bei uns ein. Ich glaub es nicht.
Sagen können wir auch nichts, konnten wir hier doch im Naturschutzgebiet unser Unterwasserschiff ohne Probleme reinigen. Es war einschöner Abend. Ein bisschen mehr spanisch unserseits wäre wieder einmal hilfreich gewesen.
Morgen Vormittag noch alles verstauen und Samstag Mittags geht es endlich los.
Hier können wir unser Blog Problem nicht lösen, vielleicht hilft uns unser Provider. Wir werden versuchen trotzdem täglich den Blog zu befüllen. Auf unserem Positionsreport werden wir kurze Informationen rausschicken.