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Überfahrt Panama

Alrisha segelt einfach so dahin, die Meilen rattern nur so davon. Die Welle ist fies, 1,5 bis 2 Meter und wir rollen. Zum Abendessen gibt es Fleischleibchen, die hat Ferry schon am Samstag vorgekocht. Diesmal habe ich die Schicht von 18:00 bis 22:00 und von 02:00 bis 06:00. Ich genieße den Sonnenuntergang, danach ist es finster wie in einem Bärenarsch. Schlafen tun wir beide nicht gut. Wie immer nach längerer Landpause. Der Wind ist immer noch stark. Wir hoffen auf eine schnelle Überfahrt und auf eine Ankunft am Vormittag. Da wäre ein Einklarieren noch möglich und wir könnten am Nachmittag noch weiter.

 

Leider wird der Wind schwächer und er wird achterlicher, wir schifften das Groß. Am Nachmittag geht nichts mehr weiter, ist ja klar, wir fahren in die Germ. Rasch gehen wir wieder auf Kurs und Alrisha nimmt wieder langsam Fahrt auf. Am Nachmittag gibt es Krautfleckerl. Der Wind ist wieder stärker geworden, geschätzte Ankunft Mittwoch 12:00. Ich lege mich nieder, nach einer Stunde wache ich auf, mir geht es absolut schlecht. Mal Schweißausbrüche, mal ist mir Kalt, außerdem habe ich Migräne. Ich kann nicht mehr schlafen. Sobald ich mich auf die Seite lege wird mir schlecht und dann spüre ich, da will etwas raus.

Fast alles geht über die Reling. Nach einer Stunde geht es mit wieder besser. Ferry muss leider länger aufbleiben, obwohl er selbst schon seit einer Stunde mit seiner Müdigkeit kämpft, aber ich hätte einfach noch keine Wache schieben können. Ich mache dann eine verkürzte Schicht. Die Nacht geht dann doch noch vorbei. In der jeweiligen Freiwache schlafen wir beide dann wir ein Murmeltier.

Am Vormittag wird der Wind immer schwächer. Die letzten 10 Seemeilen beschließen wir unter Motor zu fahren, obwohl es noch unter Segel gegangen wäre, aber wir hatten Angst zu spät in Obaldia anzukommen. Zu unserer Freude empfängt uns eine große Schule von Delfinen.
Die Einfahrt ist recht einfach, den einen Felsen sieht man recht gut. Da laufen schon hohe Wellen in die Bucht. Das wird ganz schön rollig werden. Hoffen wir auf eine schnelle Einklarierung, damit wir uns eine andere Bucht suchen können.