Eigentlich wollten sie schon im Februar kommen, aber da haben sie mich bei der eisigen Kälte ganz einfach alleine gelassen. Bis auf die Kaffeemaschine habe ich mich tapfer gegen Väterchen Frost durchgesetzt.
Sie kommen am Freitag, relativ zeitig zu mir. Heute haben sie gar nicht so viel mit. Die Sprayhood ist neu genäht und ein paar Ersatzteile werden schnell in meinem Bauch geladen. Sie bestaunen mein neues Unterwasserschiff, meine neue Mikrowelle, meine neue Seewasserpumpe, meinen Einlass für den Watermaker, meine neuen Luken achtern und mein neues Ladegerät für die Lichtmaschinen. Sie richten die Betten her und beginnen meinen „Saustall“ ein wenig kleiner zu machen. Abends treffen noch Wolfgang und Sonja ein. Das Wiedersehen wird in der Pizzeria gefeiert. Danach fahren sie noch auf einen Absacker. Es wird jedoch nicht sehr spät, da alle von der Anfahrt müde sind.
Am nächsten Tag trifft Martin ein. Brigitte holt noch ein Frühstück und danach will sie einen Kaffee machen – ich hätte ihr sagen sollen, dass die Kaffeemaschine aufgefroren ist und ich hätte ihr damit eine Überschwemmung in der Pantry erspart. Hab ich aber nicht. Sie holen den Anker und schlagen ihn an. Setzen die Genua, was diesmal ohne Probleme von Statten geht.
Die fehlende Opferanode wird noch angebracht und der Windgenerator wird gekippt, damit er beim Kranen nicht im Weg ist. Beim Ankerkasten bekommt Brigitte noch eine Halterung, damit der Deckel nicht immer zufällt. Martin montiert mir noch die neuen Schienen für den Mistkübel, die alten waren schon sehr vom Rost zerfressen.
Zu Mittag kommt endlich der Kran. Endlich haben sie die richtigen Gurte und schon schwebe ich. Mein Schwert wird heruntergelassen und nun wird dieses noch geschliffen. Es kitzelt, hoffentlich ist er bald damit fertig, damit ich noch meinen Anstrich bekomme und nach der Trockenzeit kommt der Kranführer und fährt mit mir endlich zum Wasser.
Kaum bin ich im Wasser – ich hänge noch in den Gurten, kontrollieren sie meine Ventile – alles ist dicht, der Motor kann gestartet werden. Kurz spucke ich Wasser, aber dann weigere ich mich. Zum Glück ist Luka auch da und er findet schnell die Ursache. Warum geben sie die Gurten genau an mein Ansaugloch, da kann ich mich noch so plagen, da werde ich kein Wasser fördern. Jetzt kann es in meine Box gehen. Da meine zweite Lichtmaschine noch immer nicht geht, wird sie ausgebaut und zu Hause wird ein Termin zur Überprüfung und Reparatur mit Luka ausgemacht. Zum Glück kann sie repariert werden. Am Abend essen sie gemeinsam mit Sonja und Wolfgang, aber auch heute wird es nicht sehr spät.
Am nächsten Tag wird noch alles verstaut, die Betten für Ostern vorbereitet und Wasser gebunkert. Mittags verlassen sie mich schon wieder. Sie haben eine ruhige Heimfahrt.