Am, oder um den 8. Dezember ging es nach Prein an der Rax. Heinz lud zum MLSFFM …
Wenn man in der Ferne erfährt, dass ein Freund zu seinem letzten Törn aufgebrochen ist und uns alle für immer verlassen wird, ist es nie leicht Abschied zu nehmen. Zu weit sind die Entfernungen zwischen Boot und Heimat – zu groß die Trauer. Als wir es erfuhren bat uns die Familie zunächst nicht darüber zu berichten. Das war uns selbstverständlich Gebot.
Unser Nachruf soll aber nur aufgeschoben sein, denn Heinz G. war nicht nur einmal der Chef von Brigitte, sondern ist uns ein guter Freund geworden. Der nähere Kontakt entstand als wir 1996 in Mörbisch am See die Seefestspiele besuchten. Andi P. erzählte uns von der „My Way“, einer Balaton 28. Wir waren bald Feuer und Flamme dafür und kauften das Schiff und zogen, sozusagen, im Frühjahr 1997 in der Marina Lang ein. Es dauerte noch eine Zeit lang bis wir Heinz G. (wieder) kennen lernten, Luise, seine liebe Frau und viele mehr. Eine nette Runde von Freizeit aber auch Regatta Segler hat sich über viele Jahre hier gebildet. Wir sind stolz viele davon als Freunde gewonnen zu haben.
Heinz G. hat viele Dinge gerne und mit viel Aufwand und Mühe organisiert. Seien es Ausfahrten am See, oder zu Land – ausgestattet mit einem Wimpel der „Blue Mörbisch Crew“ und guter Laune oder immer um den 8. Dezember herum ein Treffen mit den „Mörbischer Seglern“ um die Zeit abzukürzen, bis die neue Segel Saison wieder beginnt. Diese Treffen fanden an unterschiedlichen Orten statt, erst in Mörbisch und dann in der Region Schneeberg / Rax, damit auch gewandert werden kann, als Zusatzprogramm zum Hauptprogramm, nämlich dem MLSFFM. Hinter dieser Abkürzung steckt der Zungenbrecher „Marina Lang See Film Festspiele Mörbisch“. Alle Segler und Freunde waren eingeladen ein paar Fotos, Filme, Videos, später Multimedia Shows von ihren Aktivitäten zu zeigen, sei es nun Segeln oder Reisen in ein fernes Land. Mindestens 34 mal hat Heiz G. dieses Treffen organisiert.
Im Jahr 2009 kauften wir Alrisha. Es war uns wichtig eine Bootstaufe zu organisieren und wir baten Heinz G. den Ablauf zu gestalten. Er ließ sich eine tolle Rede einfallen und trug diese, mit einem Elbsegler auf, vor. Da diese Feier nur einem kleinen Kreis zugänglich war – wir konnten nicht alle nach Aquileia bitten – organisierte er auch in Mörbisch auf der „Wies’n“ ein Fest für alle unsere Freunde.
Ebenfalls unvergesslich werden Zeitbegleitern die „Bootstaufen, Grillereien“ oder die „Paellas“ in Erinnerung sein.
Und die vielen Weihnachtsheurigen, meist in Perchtoldsdorf, mit den Seglern und Freunden!
Wir nehmen nun Abschied von unserem Freund und wünschen Ihm ein letztes Mal: „Mast und Schotbruch, Heinz, mit immer einer Handbreit Wasser unterm Kiel“, aber auch immer ein volles Glas Wein auf allen Deinen Reisen.
Heinz verstarb am 30.5.2022 nach längerer Krankheit.
R.I.P.
Brigitte, Ferry und Alrisha
Whangarei, New Zealand, 17.726 km von Wien entfernt