Archiv für den Monat: September 2020

So schnell kann was passieren

Katamaran ankert er dort?

 

Wir sitzen gemütlich beim Frühstück und ich sehe einen Katamaran weiter draußen stehen. Ich denke mir der will Segel setzten. Eine halbe Stunde später steht der noch immer am selben Platz und ich denke mir, warum ankert der dort?

 

 

Auf einmal sehe ich wie ein Dinghi ohne Begleitperson aus den Ankerfeld verschwinden will. Ich springe in unser Dinghi, will den Motor starten, aber nichts tut sich. Super, ich liebe zuverlässige AB. Schon ist ein zweiter unterwegs und fängt das Dinghi ein. Ferry meint nur, ein Startschlüssel würde die Sache vereinfachen. 😉

Nach mehr als einer Stunde kommt Mathieu bei uns vorbei – komisch der hat doch heute frei – und fragt nach einer Wasserpumpe. Leider ist unsere starke Wasserpumpe schon längere Zeit kaputt und längst verschrottet. Wir erfahren, dass der Katamaran im sinken begriffen ist. Wir fragen wie wir sonst helfen können. Sie bräuchten noch dicke Wasserschläuche.

Schlagseite und da ist nicht mehr eine Handbreit unter dem Wasser

 

Ferry sucht inzwischen seine Schläuche raus. Inzwischen suche ich meine Brillen und erkenne, dass der Katamaran neben einen Lateralen Seezeichen steht. Wir bringen den Schlauch und unsere kleine Pumpe zum Katamaran. Als wir näher kommen sehen wir schon die Schlagseite.

 

 

Er steht mitten am Riff und aus einem Handdicken Schlauch fließt nur so das Wasser raus. Sie versuchen gerade das Loch mit Platten von außen zu schließen. Da sie im Moment keine Hilfe von uns brauchen, sagen wir wir sind ab nun Standby auf VHF Kanal 16/72. Das waren wir in der Früh nicht, sonst hätten wir es schon früher mitbekommen. Wir drehen über Nacht meistens unsere Funke ab, denn es rauscht gerne mal trotz „squelch“.

mehr als genug Helfer sind vor Ort

 

Erst am späten Nachmittag können sie die Löcher soweit eindämmen, dass die Gefahr eines sinken nicht mehr gegeben ist. Der Backbordrumpf hat ein großes und mehrere kleinere Löcher abbekommen. Wir helfen mit V4A Schrauben aus.  Sie können vor Anker gehen. Am Dienstag wollen sie versuchen die Löcher zu laminieren.

 

 

Wie wir später erfahren ist er unter Segel auf das Riff gefahren. Warum er das Lateralzeichen von der falschen Seite genommen hat ist unklar. Aber er hatte auch Glück im Unglück, wäre das nicht gerade vor Pakokota passiert, wären da nicht so viele Segler gewesen die das Schiff retten hätten können. Ein paar Monate davor hat er seine Versicherung gekündigt. Die Reparatur wird einiges kosten, vor allem auch die Frage wo und wie weit kann er ohne Gefahr segeln.

Die Segler haben wieder einmal tolles geleistet. Das erinnert uns an unserem Bruch der Ankerkette, wo auch viele ins Dinghi gesprungen sind und uns geholfen haben.