Tahiti ist eine vulkanische Insel, die aus zwei Halbinseln entstanden ist. Schon Captain Bligh von der HMS Bounty, der in Tahiti Brotbaum Pflanzen holen sollte, berichtete von „schwarzem Sand“ an den Stränden, wie zum Beispiel bei „Venus Point“. „Nui“ ist die große Insel und „Iti“ die kleine. Die Küstenstraße erlaubt Tahiti Nui zu umrunden, aber nach Tahiti Iti führen nur drei Straßen, die man wieder zurück fahren müsste.
Wir haben uns ein Auto, einen Fiat Panda, reserviert um einmal um Tahiti Nui herum zu fahren. Auf dem Weg gibt es viele Punkte an denen man zu verweilen eingeladen ist.
Zunächst geht es mit dem öffentlichen Bus zum Flughafen. $2 kostet die Fahrt pro Person. Vis à vis des Flughafens befindet sich die Autovermietung. Wir bekommen unser Auto frisch gesäubert und unterschreiben einen Haufen Verpflichtungen und was die Versicherung alles nicht bezahlt. Wie auch immer – zum zu Fuß gehen ist „Nui“ zu groß! ?
Brigitte macht wie immer den „Gludowatz“, so hieß eine Person in der „Barawitzka“ Serie des leider schon verstorbenen Autors „Vettermann“, der in seinen Büchern Segelreisen äußerst humorvoll beschrieben hat. Besagter „Mitsegler“ war für die kulturelle Gestaltung des Törns verantwortlich. Aber trotz allen Bemühens machen viele Ereignisse seinen Einsatz umsonst.
Wir wollen natürlich so viel wie möglich sehen, also muss ich fahren und Brigitte schreit mal mehr, mal weniger rechtzeitig „Stopp“ um zu einer Attraktion anzuhalten. Das heißt, manchmal muss ich zurück fahren, wenn es von der Reiseleitung hört: Ah, da hättest Du jetzt links abbiegen müssen!“. Na ja, ich kann ja auch umdrehen!
Als erstens sehen wir Marae Taata, eine der bedeutendsten Kultstätte Tathitis. Leider ist nicht mehr viel davon übrig.
Dann geht es weiter nach Marae Arahurahu, dem Tempel der Asche. Hier werden heute noch traditionelle Riten durchgeführt.
Und wieder heißt es „Stopp!“ weil hier können wir die Grotte de Mara’a bewundern. Im Reiseführer steht, dass diese Tropfsteinhöhle mit ihrem eiskalten Süßwasser eher nicht zum Baden einlädt. Wir durften nicht mal die Zehen eintauchen, weil Baden verboten ist.
Der nächste Garten beherbergt einen wunderschönen Wasserpark und einen kleinen Wasserfall.
Wir bestaunen die vielen Blüten und die Wasserlandschaft und genießen die Ruhe.
Danach soll es einen Garten mit Orchideen und Vanille geben, den finden wir leider nicht, obwohl wir umdrehen und es nochmal versuchen, haben wir kein Glück. Vielleicht ist das Anwesen aufgegeben worden.
Der Botanische Garten und das Museum Paul Gaugin sind leider geschlossen. Es finden gerade Renovierungen statt. Echt schade!
Als nächstes geht es zu einem Wasserfall. Nicht weit vom Parkplatz können wir schon den Wasserfall hören. Er fällt 100 m in die Tiefe in ein wunderschönes Becken. Den Badeanzug hätte ich ja an, aber auch hier ist das Baden nicht mehr erlaubt.
In Taravao, der Stadt zwischen Tahiti Nui und Iti machen wir eine Mittagspause. Obwohl wir laut Wegweiser in das Zentrum fahren, sehen wir nicht sehr viel von der Stadt. Alle Seitenstraßen sind eher als sehr schlecht zu bezeichnen und so beschließen wir das einzige Fastfood Restaurant auf der Straße zu besuchen.
Gestärkt geht es weiter zum Trou de Souffluer. Hier soll das Meer unaufhörlich gurgeln und die Wasserfontänen meterhoch nach oben schießen. Zur Zeit ist aber Stillwasser mit beginnender Flut und die Fontänen schlafen noch. Wir können uns das gut vorstellen wenn die Wellen so richtig gegen die Felsen prallen und in die Höhe schnellen. Wir beobachten eine Zeit lang ein Loch. Hier steigt der Wasserspiegel immer wieder an, nur um dann in einer Sogwirkung wieder ins Meer zu verschwinden. Jetzt schwappt es nur leicht über, aber in einer Stunde könnte daraus schon eine Fontäne werden. Schlechte Planung, aber so lange wollen wir einfach nicht warten.
Unser letzter Stopp ist „Venuspoint“. Dort landete auch die „HMS Bounty“ um ihre Brotfrüchte aufzunehmen. Heute steht dort ein Leuchtturm, der um 1868 gebaut wurde. Ein wunderschöner Strand, mit schwarzem Sand, lädt zum Baden ein. Wir sind schon knapp vorm Sonnenuntergang angekommen und wollen noch unser Auto zurück bringen. Parkplätze in Papeete gibt es sowieso kaum. Noch vor Dunkelheit können wir unseren Fiat abgeben und alles wird als in Ordnung übernommen. Die Kaution wird von Brigittes Kreditkarte gelöscht und ein Taxi bringt uns zurück zur Marina.
Was für ein wunderschöner Ausflug! Wir gönnen uns zum Abschluss noch einen „Sundowner“ in der Bar „Retro“, genau gegenüber des Eingangs zur Marina, der zur „Happy Hour“ nur die Hälfe kostet. „Nur“ ist hierbei relativ in Französisch-Polynesien. Kostet doch schon ein halbes Bier $8,50 und der Sundowner kostet $8. Zur „Happy Our“ -. Kein Schnäppchen also! ?
Aber wir leben ja nicht ewig!