Da ja unser beider Führerscheine gut verstaut auf Alrisha liegen, mussten wir spontan unsere Pläne ändern. Wenn man es nicht im Kopf hat, muss man sich halt einen Alternativplan ausdenken. Am Vormittag ging es ja nach Orongo. Zum Glück konnten wir eine Tour für den Nachmittag buchen. Und für Änderung der Pläne sind wir nun schon bekannt. Wir lassen uns überraschen, denn dieser Teil stand bei uns erst an 3. Stelle der Besichtigungstour und somit noch nicht eingelesen.
Um 15:00 sollten wir bei der Agentur sein, da wir ja nicht von einem Hotel abgeholt werden können. Hihi! Als um 15:25 noch immer kein Bus da ist, fragen wir was los ist. Der Ort ist ja wirklich nicht so groß, dass man eine halbe Stunde herumfahren kann. Kaum fragen wir nach, kommt er auch schon. Wenn wir gewusst hätten, dass wir so lange warten müssen, hätten wir unser Internet noch nachladen können. Wie lustig ist das, wir sehen die selben Personen, die wir schon in Orongo angetroffen haben.
Wir fahren ziemlich in die Einöde, was nicht weit ist und wir sehen schon einen Moai. Es ist das Ahu Huri a Urenga. Diese Statue steht nicht an der Küste, sondern im Landesinneren und hat 4 Hände, warum ist aber unbekannt, vielleicht weil die ersten Hände undeutlich wurden oder weil es eine Missbildung war. Wichtiger ist aber seine Ausrichtung, die direkt am 21. Juni zur aufgehenden Sonne schaut. Auch gibt es dort ein Krematorium, man vermutet, dass solange Holz vorhanden war, die Menschen verbrannt wurden.
Weiter geht es nach Puna Puna. Das ist ein kleiner Krater, der aus roter Vulkanasche besteht. Hier wurde die Kopfbedeckung, bzw. der Haarschopf, die sogenannte Pukao, hergestellt. Der Stein ist ein weiches Gestein mit einem hohen Eisenanteil. Die Pukao wurden größer und unvollständig hergestellt, da beim Transport viel an Gestein verloren ging.
Erst als sie bei der Plattform waren, wurden sie angepasst. Die ersten Moai‘s hatten keine Kopfbedeckung/Haare, diese wurde erst im 15. Jahrhundert modern. Man nimmt an, dass die Männer die Haare nicht abschneiden durften, es war tapu (daher kommt das Wort Tabu), die sie dann ähnlich einem Dutt getragen haben.
Eine solcher Pukao wiegt bis zu läppischen 12 Tonnen und waren für die Moai’s bestimmt, die eine Größe von 10 Meter hatten und 12 km transportiert wurden. Wie sie an ihrem Bestimmungsort aufgesetzt wurden ist nicht klar.
Von hier konnten wir auf unseren Ankerplatz sehen und beobachten wie Atanga die Osterinseln in ihrem Heck zurückließ. Wir wünschen Ihr gute Fahrt.
Unser letzter Stopp ist in Ahu Akivi. Es ist die erste Ausgrabung und Restaurierung auf der Insel. Der Ahu (Plattform) ist 38 m lang und die 7 Moai’s sind über 4 Meter groß. Beeindruckend wie sie da in Reih und Glied stehen. Von hier geht ein besonderes Mana aus.
Sagen die Legenden, dass das die ersten 7 Menschen waren die diese Insel besiedelt haben. Sie kamen aus Polynesien, weil einer einen Traum hatte, wie er diese Insel finden kann. Der König gab ihm 7 Navigatoren, Pflanzen und Tiere mit, um diesen Teil der Erde für die Nachkommenden vorzubereiten.
Andere sagen, diese 7 sind viel zu spät aufgestellt worden, um sich noch an die ersten Navigatoren zu erinnern.
Eines ist klar, sie sind die einzigen, die auf das Meer schauen. Wobei das so nicht ganz richtig ist, denn sie bewachen das Dorf vor Ihnen, von dem heute nicht mehr viel vorhanden ist. Hier lebten einst die Bauern, während an der Küste die Fischer wohnten.
Außerdem ist die Plattform nach der aufgehenden Sonne bei der Tag Nacht Gleiche ausgerichtet.
Wir werden am Hafen abgesetzt. Um 18:00 sind wir mit dem Mann von der Tauchbasis verabredet, damit er uns wieder zu Alrisha bringt. Uns war nicht mehr klar, von welcher Tauchbasis er war und so spazieren wir hin und her. Nach 18:00 werden wir nervös und fragen bei einer der Tauchbasen, ob sie uns zurück bringen könnten. Wenn der Junior das will und er ein Geld dafür bekommt ist es OK. Als wir dann bei der ersten Tauchbasis vorbeigehen sehen wir dann doch unseren Bootsboy. Ach wie peinlich ist das denn?
Ist sehr schön mit euch diese faszinierende Insel zu bereisen. Wie schon mal erwähnt, habe ich als Jugendlicher das Buch von Thor Heyerdal gelesen und bin seither schwer von der Kultur fasziniert. Schön jeþt mit euch da zu sein !
Es ist eine beeindruckende Insel und wir sind froh sie nicht ausgelassen zu haben. Ich mag sie, trotz des rollingen Ankerplatz, der Tiefe des Ankers und
der sehr schwierigen Einfahrt in den Hafen.
Liebe Grüße Brigitte