Für heute ist Sonnenschein und wenig Wind angesagt, somit endlich ein Tag für einen Ausflug. Wir wollen uns ein Auto mieten und Anakena, den Norden und den Osten, Rano Raraku und wenn Zeit den Süden der Insel ansehen. Alle Punkte habe ich in der Karte verzeichnet. 🙂
Schon beim Frühstück hören wir wie die Wellen heute brechen. Es ist zu laut! Als wir uns dann fertig machen wollen um an Land zu fahren, sehen wir Joachim im Dinghi wie er in Lauerposition vor der Einfahrt steht. Er dreht bald ab und versucht nach Hango Piko zu kommen, aber auch dort brechen sich meterhoch die Wellen. Er gibt diesen Plan bald auf und versucht noch einmal nach Hanga Roa zu fahren. Aber die Wellen kommen viel zu schnell und auch viel zu häufig. An ein hinein fahren ist heute mit unseren Dinghis nicht zu denken. Aber ein Tauchboot kommt heraus und setzt die Taucher ab und Joachim kann den Guide überreden ihn an Land zu bringen.
Beim Vorbeifahren des Tauchboots strecke ich den Daumen raus und er deutet uns, dass er zuerst Atanga abholt und danach uns. Schnell packen wir unsere Sachen zusammen und schon können wir auch einsteigen. Es wird eine Rauschefahrt in den Hafen. Ich denke auch der junge Mann ist glücklich wieder heil im Hafen zu sein. Wir geben ihm alle ein wenig Geld.
Dann verabschieden uns von der Crew der Atanga – sie gehen zum Ausklarieren – wir wollen uns ein Auto mieten. Joachim gibt uns noch ein gültiges Ticket für den Nationalpark von einem anderen Segler. Wir spazieren zu dem uns bekannten Autovermieter und ja er hat ein Auto, will aber 40.000 Peso. Wir meinen, wir haben das letzte Mal 40 USD bezahlt und das seien jetzt aber 60 USD. Wir gehen weiter. Während wir so gehen fällt uns ein, wir haben 20.000 Peso bezahlt, weil durch 2 geteilt. Blöde Segelalzheimer! Macht nichts, es gibt ja noch andere Vermieter. Beim Nächsten schneien wir hinein. Ein Auto gibt es und es kostet 40.000 Peso. Wir schlagen ein. Noch schnell den Führerschein und den Reisepass, bzw. den Personalausweis und wir könnten das Auto übernehmen. Weder Ferry noch ich haben unseren Führerschein mit, beide Scheine sind in einem Ausweisetui und dieses ist auf Alrisha geblieben. KAZUNGA, kein Auto! Soviel zur minutiösen Planung … 😉
Was nun? Einen Guide mieten, der uns kutschiert? Wir kommen bei einem Reisebüro vorbei und wir fragen nach Touren. Am Vormittag gibt es nichts mehr, beginnt doch alles um 09:00 und wir sind zu spät! Aber am Nachmittag gäbe es Tour nach Puna Pau und Ahu A Kivi. „Ihr könntet jetzt mit dem Taxi nach ORonga fahren, kostet ca. 20 USD“, meint die nette Lady von der Agentur. Wir entscheiden uns am Nachmittag die Tour zu machen und jetzt mit dem Taxi hinauf nach ORonga zu fahren und zurück zu Fuß zu gehen.
Oben angekommen, können wir das „alte“ Ticket benutzen und somit unsere 10 Tage noch ein wenig strecken, falls es notwendig wird. Dort oben lebten die Rapanui nicht, denn dort gibt es keinen Hafen und der Wind bläst die ganze Zeit. Hier wurden die Unterkünfte nur für einen Monat im Jahr gebaut, denn von hier wurde der Wettkampf um die Vorherrschaft des nächsten Jahres ausgetragen.
Jeder der Häuptlinge konnte einen Teilnehmer (Hopu Manu) bestimmen, der die Klippen hinunterkletterte und dann mit einem Binsenfloss und einigen Nahrungsmitteln die 2 km zum Motu Nui zu schwimmen. Dort warteten sie in Höhlen bis das erste Rußseeschwalbenei von den Vögeln gelegt wurde. Wer es als erster entdeckte und es unbeschadet wieder zurück auf die Insel brachte, dessen Häuptling wurde für ein Jahr der Vogelmann. Er bekam ein eigenes Haus und seinen Diener und hatte auf ewig eine wichtige gesellschaftliche Position.
Diese Epoche ist nach der Moai Zeit angesieldet.
Die Häuser haben winzige Eingänge, damit nur ein einziger und das in sehr devoter Haltung in den Schlafkomplex eintreten kann. Das Leben spielte sich jedoch außerhalb ab. Nur ein Moai wurde hier gefunden, der auf seiner Rückseite Petroglyphen für die Vogelmann Kultur aufwies. Er befindet sich aber in einem Museum in London.
Wir spazieren am Vulkankrater bis zum Aussichtspunkt entlang. Teilweise war aber kein Weg mehr erkennbar, denn es ging mitten durch Sträucher.
Der Krater speichert Süßwasser und in ihm wächst Schilf, das dem des Titicacasee ähnlich ist. Auf Grund dieser Tatsache vermutete man früher, dass die ersten Einwohner von Peru gekommen sind. Aber inzwischen weiß man, dass sie von französisch Polynesien stammen.
Ein Ahu über das wir demnächst berichten, erzählt von den ersten sieben Explorern,
Vom Aussichtspunkt geht es dann immer bergab bis nach Hanga Roa. Unsere Dame vom Reisebüro meinte wir brauchen maximal 60 Minuten. Angeschrieben war es aber mit 60-90 Minuten plus 15 für in die Stadt. Gut, dass wir uns für’s bergabgehen entschieden haben. Andersrum sind’s 300 Höhenmeter! Wir kommen noch beim Ara o Te Ao vorbei. Dort stehen einige Wohnhäuser und eines ist sogar gedeckt. So hat man eine Vorstellung wie die ärmere Bevölkerung lebte.
Nach einem Mittagessen geht es weiter, aber das ist eine andere Geschichte …