Brigitte ist überpünktlich um 03:00 bei meiner Brigitte um sie abzuholen. Robert und Ferry sind bereits seit einer Woche bei mir – sie hatten einen Herrentörn mit Werner, Robert und Christian. Rasch geht es ohne Pause nach Aquileia. Bereits um 7:30 machen sie einen Halt bei der Bäckerei. Das wichtigste zuerst – alles entleeren. Danach kaufen sie Brioches und Brot ein, trinken noch einen Kaffee und weiter geht es in die Marina. Das Tor ist gerade offen und so können sie sich an den Steg schleichen. Aber meine Jungs sind alle schon auf und so geht der Wunsch die Männercrew aufwecken zu müssen, daneben. Aber Ferry und Robert freuen sich, dass ihre Brigittes da sind. Das Auto wird geleert, sie verabschieden sich von den anderen Jungs, sie kaufen noch Wein ein und bald wird abgelegt. Sie probieren kurz zu segeln, aber der Wind ist einfach zu schwach.
Brigitte legt heute an der Zollpier an, das hat sie gut gemacht. Ferry und Brigitte erledigen die Zollformalitäten und bald heißt es Ablegen um gleich daneben wieder mit Mooring anzulegen. Nach einem Manöverschluck geht es in die Stadt. Auf der Fressmeile am Meer werden sie mit 20% Rabatt angelockt. Robert und Ferry bestellen sich eine Fischsuppe, danach eine Miesmuschelplatte und die beiden Brigittes nehmen die gemischte Muschelplatte. Alle waren glücklich und der Preis passte auch. Nach einem Eis ging es zurück zu mir und nach einem Gläschen Wein, geht es ab in die Kojen.
Nach dem Frühstück geht es auf den Markt und zum Konzum. Es werden Cevapcici gekauft, die sollen heute gekocht werden. Um 11:00 wird abgelegt und sofort werden die Segel gesetzt. Sie können bis kurz vor Novigrad segeln.
Leider erwischt sie noch ein Regenschauer vor dem Anlegen an der Boje in Novigrad. Um 15:00 gibt es noch ein Gewitter und der Regen hört nicht wirklich auf. Macht nichts, bei mir ist es doch auch gemütlich. Ferry kocht und der Abend wird noch sehr lustig.
Gleich nach dem Frühstück und klar Schiff machen, heißt es Boje auf und weiter nach Vrsar. Leider lässt der Wind aus. Es ist kühl und bewölkt. Schon zu Mittag können sie in Vrsar in der Marina fest machen. Mit einem Bugsierboot geht alles viel leichter. Eine Stadtbesichtigung steht an – also Fotoapparat einstecken und die Wanderschuhe an, denn in Vrsar geht es steil bergauf. Aber vorher gibt es noch ein Bier und einen Toast. Der Aufstieg kann beginnen. Sie sind schon aus der Puste, da sagt einer „das ist erst der Anfang“. Zum Glück haben es die Männer nicht gehört und Brigitte bleibt immer wieder stehen um Fotos zu machen, da können sich alle ein wenig ausrasten.
Oben beim Kirchturm angekommen, wollen die Mädels auch noch diesen besteigen. Der Ausblick ist Dank für die Quälerei. Unten angekommen, entscheiden auch die Männer den Turm zu erklimmen. Nachdem Brigitte eine Künstlerin mit Ramschware beleidigt hatte, ging es zurück zu mir.
Nach dem Duschen hatten alle Hunger und sie fanden ein Lokal, dass die beste Fischsuppe und die besten Muscheln und die besten Tintenfische hatte. Und da es ihnen so geschmeckt hat, standen auf einmal Palatschinken am Tisch – sowie der Schnaps, den sie danach brauchten – natürlich von Haus.
Nachdem Kaffee hieß es ablegen und kreuzen bis nach Rovinj. In Rovinj können sie im Nordhafen an die Boje gehen. Der Hafenmeister kommt vorbei und fragt ob ich über Nacht da bleibe, Ferry sagt das kann er noch nicht sagen, kommt auf das Wetter an. Er meint er kommt zwischen 18:00 und 19:00 wieder vorbei.
Stadtbesichtigung – wieder mal rauf zur Kirche, aber vorher gibt es Hot Dog. Beide Männer verweigern die Besichtigung der Kirche sowie den Aufstieg zum Glockenturm – sie gehen stattdessen auf ein Bier. Brigitte muss schon wieder die grausamen Treppen bis zur Aussichtsplattform hochsteigen, aber sie wird wieder von der schönen Aussicht belohnt.
Wieder unten bei den Männern, gibt es eine Erfrischung – danach bummeln sie durch die Stadt. Zurück bei mir warten sie bis um 18:45 auf den Hafenmeister, damit sie bezahlen können, aber er kommt nicht.
Da sie einen Tisch für 19:00 reserviert haben, müssen sie gehen. Es geht ins Steakhouse. Das Steak ist wieder 1. Qualität. Bei mir gibt es noch ein paar Gläschen Wein, danach geht es in die Kojen.
Nach dem Frühstück geht es noch auf den Markt. Inzwischen wäscht Brigitte das Frühstückgeschirr weg. Apropos Frühstück, keiner will so recht etwas in der Früh essen, nur Kaffee Nespresso und den haben sie als Geschenk von Christian bekommen.
Motor an, ablegen, 45 Minuten später Anker fallen, Motor aus. Wir sind in der Uv. Kric und heute gibt es Goldbrasse zum Abendessen. Ferry kocht und Robert schneidet das Gemüse und die Zwiebel und er schält die Erdäpfel. Ach ja, es regnet wieder mal, so wie alle Tage. Der Fisch ist ausgezeichnet und er muss mit Wein runtergespült werden.
Da das Wasser in der Bucht noch zu kalt ist, geht es zeitig Anker auf. Heute ist wieder mal Kreuzen angesagt. Sie wollen nach Porec und Brigitte soll anlegen. Eigentlich wollten sie ja den Platz bei der Palme, aber der Hafenmeister will, dass Brigitte an das Motorboot anschließt. Sie macht das echt toll, warum der Motorbootfahrer Angst hat weiß ich nicht – weil Brigitte eine Frau ist? Robert sagt, das ging ja aber schnell. Schnell ist die Passerelle aufgebaut und schon steht einem Ausflug nichts im Weg.
Nach dem Sightseeing, gehen zuerst die Mädels duschen, das ist leider ein weiter Weg bis in die Marina. Danach sind auch die Jungs fort, diesmal sogar ohne einen Bier Stopp. Abends gibt es Spießchen und Muscheln. Als Nachtisch gibt es Eis, aber Porec ohne einen Cocktail am Abend ist nicht möglich, also wird wieder einmal 1 Liter Cocktail bestellt und diesmal bezahle ich, weil es eine tolle Crew ist. Nach einem Glaserl Wein und Musik hören geht es ab in die Kojen.
Nach dem Frühstück und einem kleinem Einkauf wird abgelegt und es geht unter Segel nach Novigrad. Sie wollen unbedingt an die Pier, da sie diesmal unbedingt in die Stadt wollen. Der Wind hat aufgefrischt auf 14 kn .
Beim Anlegen an die Pier herrscht Seitenwind. Ferry fährt an die Mole, Brigitte springt an Land und schon treibe ich ab. Brigitte kann mich nur mit viel Kraft halten, mein Bug geht weg, vom Nachbarboot kommt Hilfe, erst als Brigitte ruft, dass jemand endlich die Mooring nehmen soll, kann ich einigermaßen fest gemacht werden. Die Mooringleinen sind in Novigrad alle durcheinander, man weiß nie wie sie verläuft, auch das hat mein Anlegemanöver nicht vereinfacht. Aber es ist nichts passiert, außer das es lange gedauert hat. Das nächste Mal will Ferry bei so starkem Seitenwind nur mehr an die Boje. Ferry bringt eine Flasche Prosecco meinem Nachbarn und bedankt sich für die Hilfe.
Nachdem die Anspannung sich gelegt hat, heißt es Ausgehkleider an und den Ort entdecken. Bis jetzt wussten sie noch nicht, dass man den Turm besteigen kann und so klettern alle die Treppen hoch, nur um dann vor einem mit Netzen gesicherten Aussichtswarte zu stehen. Sie geben eine Spende für den Turm und setzten ihr Sightseeing fort.
Die beiden Brigittes wollen ein Eis und die Jungs ein Bier. Also trennen sich ihre Wege für kurze Zeit. Nach einem Spaziergang geht es zurück zu mir. Am Abend gehen sie Essen, jeder ist mit seinem Essen zufrieden und nach einem Schnaps kommen sie wieder zurück zu mir. Nach einem Gläschen Wein und ein wenig Musik geht es in die Kojen.
In der Früh geht ein Gewitter ab. Unter Regen legen sie ab und unter Motor geht es weiter bis Umag. Dort geht es an den Zoll Steg, schnell ist ausklariert und da es noch immer regnet, verzichten sie aufs tanken, sie wollen nicht schon wieder Wasser in meinem Tank haben. Unter Motor geht es weiter bis nach Hause. Die beiden Brigittes fangen inzwischen mit der Innenreinigung an. Ganz fertig werden sie nicht, denn es schaukelt ganz schön.
Die ganze Fahrt bis Aquileia war mehr oder weniger im Regen. Ich liebe ja den Regen, weil da wird das ganze Salz und der Staub abgewaschen und es juckt nicht so, aber meine Eigner lieben es nicht, verstehe ich nicht – sie meinen das Ölzeug kann gar nichts.
In der Marina angekommen, werde ich mal ausgeräumt und die beiden Brigittes putzen mich fertig. Oben waschen mich Ferry und Robert noch, damit der letzte Schmutz von mir weg ist.
Am Abend geht es in die Duschen und danach in die Pizzeria. Es gibt Spagetti und Pizza. Danach sitzt man gemütlich beisammen und die Stimmung ist irgendwie gedrückt. Jeder weiß der Urlaub ist zu Ende und er war so schön. Abschied nehmen ist immer traurig, aber meine Beiden kommen ja am Freitag wieder.
Die letzten Sachen werden noch erledigt. Brigitte schließt noch alle Ventile und Luken. Mein Strom wird abgesteckt und mit den versperren der Steckschoten, weiß ich das sie fort sind. Aber was ist das, Brigitte kommt wieder zurück, haben wahrscheinlich schon wieder was vergessen. Sie sperrt den Außenborder auf und legt den Startschlüssel dazu. Ferry hat in der Marina noch den Auftrag gegeben meinen AB zu kontrollieren, diesmal nimmt er kein Gas an. Immer macht er Schwierigkeiten – ich schäme mich schon. Sie frühstücken noch in der Marina, bleiben kurz beim Weingut und beim Spar stehen und schon geht es Richtung Eichgraben. In Villach wird noch getankt. Nächster Stopp Eichgraben, wo meine Beiden aussteigen. Robert und Brigitte fahren noch die letzten Meter bis nach Altlengbach. Ein schöner Urlaub geht zu Ende und keiner hat nur eine Zeile gelesen.