Pass, kleine Fehler, großer Ärger

unser Peterle ist wieder in den Dienst gestellt

Die Windfahne ist montiert und das Dinghi wieder einmal fest an Deck verzurrt. Der Wetterbericht hat die Wellenhöhe und Dünung nun auf 2 m gesenkt und lässt sie nunmehr aus SO kommen. Also ist es Zeit aufzubrechen. Das Hochwasser ist um 11.50. Wir wollen zu dieser Zeit den Pass durchfahren. Der Wind kommt aus Ost. Zuvor waren es 3 m und mehr und alles aus Süd. Ja, der Pass ist gegen Süden offen 😉

 

 

Unser Dinghi gut verpackt und rutschfest an Deck verstaut

 

Wir entscheiden, gegen unsere sonstige Praxis, das Groß nicht in der Lagune zu setzen, sondern erst nach der Durchfahrt. Da aber mit hohen Wellen zu rechnen ist, öffnet Brigitte die Persenning noch vor der Durchfahrt. Ein Katamaran mit Profiskipper kommt gerade herein. Wir begrüßen uns.

 

 

Nun steigt die Anspannung wieder, denn wir leiten die Ausfahrt ein. Noch innen ist es wesentlich ruhiger als zuletzt bei der Einfahrt. Das gibt Hoffnung. Wir passieren die letzten Lateralzeichen – der auslaufende Strom hilft mit und werden sozusagen ins tobende Meer wieder ausgespuckt. Alrisha springt wie ein Geisbock. Der Bug ist wieder völlig unter Wasser und kurz später wieder in der Höhe. Die Minuten verrinnen und langsam kämpft sich das Boot hinaus. Unter Motor fahren wir bis der Tiefenmesser endlich über 100 m zeigt und wir frei von der Brandungszone sind. Brigitte wird deutlich entspannter 🙂

 

der Pass, diesmal viel ruhiger

Wir checken ein letztes mal unsere Emails und Sozialen Netze, denn bald wird unser Netzzugang im Horizont verschwinden wie auch die schöne Insel Maupiti. Es ist Post von Rarotonga da. Ich habe vergessen die Impfzertifikate beizulegen und Frage 18.1 habe ich auch nicht beantwortet! Also noch schnell die fehlenden Sachen in ein Email stecken und an “Customs” in den Cook’s schicken. Wir wollen ja nicht gleich gerügt werden, bei der Ankunft in ein paar Tagen.

 

Dann geht es ans Segel setzten aber herijee, das Großfall hat sich um die obere Saling gewickelt und wird vom Radarreflektor blockiert. Normalerweise öffnen wir die Persenning und setzen das Großfall soweit durch, dass es am Mast anliegt. Durch den Stress wegen des Passes hat Brigitte das vergessen.

Was nun? Zurück ins Atoll? Das scheitert an Brigitte’s STRICKTEM Veto. In den Mast will auch keiner bei den Wellen. Aber unsere Dirk ist Ersatz Großfall. Also wechseln wir die beiden aus und schon kann das Groß hinauf. Das Aufentern und Klarieren werden wir in ruhigeren Gewässern machen.

Unser elektrischer Autopilot, “Helmi” genannt, stellt uns auch vor folgende Tatsache: Steuern nach Backbord führt zu langer Laufzeit der Pumpe obwohl der Steuerarm sich kaum bewegt. In der anderen Steuerrichtung ist alles gut. Also muss die Windfahnensteuerung (“Peterle”) übernehmen. Das spart zusätzlich Strom. Ich werde wohl das System entlüften müssen.

In der Nacht gibt es plötzlich ein Geräusch, dass wie ein Vogel, der sich verfangen hat, klingt. Die Nacht ist ziemlich finster und beim Ableuchten der Segel sieht Brigitte, dass die Halterung des Lazyjacks Steuerbord auf der Persenning abgerissen ist. Das Geräusch stammt vom gerefften Groß, dass nicht mehr von den Lazyjacks gehalten wird.

Dabei hat Brigitte ja extra die Persenning nach genäht, aber da hat es wohl schon eine Materialschwäche gegeben. So wird uns wieder mal nicht Langweilig, wenn wir diese Überfahrt abgeschlossen haben. Hurra!

Tag 1:

Motor: 14,5 sm
Segel: 115,5 sm
Tagesetmal: 130,0 sm
Gesamt: 130,0 sm
togo: 389,0 sm

Per SSB Funk via Winlink über NZ gesendet mit Pactor 4 und Icom IC-718
vy 73 de OE3FWC/mm

5 Gedanken zu „Pass, kleine Fehler, großer Ärger

  1. Guepo

    Wenn ihr das lest, seid ihr hoffentlich gut angekommen. Ich schaue täglich auf eure Position. Das hilft euch nix aber ich fühle mich dabei 😉

    Liebe Grüße
    Günter

    Antworten
    1. Brigitte

      Lieber GüPo!
      Diesmal war ich ein wenig hinterher mit den Berichten und Positionen. Ich gelobe Besserung!
      Ganz liebe Grüße von Rarotonga

      Antworten
      1. Guepo

        Alles GUT.
        Es ist halt der Fluch der Technik, dass man besorgt ist wenn mal etwas nicht eintrifft. Ich erinnere mich früher 3 Wochen auf InterRail gewesen zu sein. Ohne ein Lebenszeichen zu geben. Das was normal. Heute werde ich nervös wenn meine Freunde, am anderen Ende der Welt und mitten auf hoher See mal nicht das vereinbarte Signal senden.
        Irre Welt 😉

        Liebe Grüße
        Günter

        Antworten
        1. Brigitte

          Früher hat man oft Wochenlang auf ein Zeichen (Postkarte) oder einen Anruf gewartet. Heute kommt man an, geht zum nächsten Telefonshop kauft sich ein Sim-karte und schon ist man mit der ganzen Welt verbunden.
          Neue Welt
          Liebe Grüße Brigitte

          Antworten

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